Steuer auf Dividenden und Gewinnentnahmen (IDU)

1. Was ist die IDU?

Die IDU ist eine Steuer, die auf die Gewinne erhoben wird, die eine Person von einem Unternehmen erhält, wie zum Beispiel Dividenden oder Gewinnanteile.

Sie betrifft nicht nur Dividenden oder Gewinne, die von einer Gesellschaft an ihre Gesellschafter ausgeschüttet werden (wie z. B. S.A., S.R.L. oder EAS), sondern auch die Entnahme von Gewinnen durch Inhaber von Einzelunternehmen (empresa unipersonal).

💡 Einfach gesagt: Wenn du Eigentümer eines Einzelunternehmens oder Gesellschafter einer Gesellschaft bist und das Unternehmen dir persönlich einen Teil seiner Gewinne auszahlt, fällt die IDU an.

2. Wer ist von der IDU betroffen bzw. wer muss sie zahlen?

Diese Steuer betrifft natürliche Personen, ob paraguayisch oder ausländisch, die Geld aus Unternehmensgewinnen erhalten.

Du bist betroffen, wenn:

• Du Aktionär oder Gesellschafter eines paraguayischen Unternehmens bist und Dividenden oder Gewinne erhältst.
• Du Eigentümer eines Einzelunternehmens bist, das in der IRE Gral. (Einkommensteuer für Unternehmen, die mehr als Gs. 2.000.000.000 Umsatz im Jahr haben), und du entnimmst Gewinne zur eigenen Verwendung.
• Wenn du Mitglied eines Condominio oder einer UPC bist, das Erträge generiert, bist du von der IDU nicht betroffen.

📌 Wichtig: Die IDU wird nicht vom Unternehmen selbst bezahlt, sondern von dir als Privatperson. Das Unternehmen zieht die Steuer automatisch ab und führt sie an das Finanzamt ab.

3. Welche Situationen führen zur Zahlung der IDU?

Die Steuer auf Dividenden und Gewinne (IDU) wird fällig, wenn eine Person wirtschaftliche Vorteile aus ihrer Beteiligung an einem Unternehmen erhält.

📌 Dazu zählen unter anderem:

• Ausschüttung von Dividenden oder Gewinnen an Gesellschafter oder Aktionäre – in Geld oder in Sachwerten.
• Kapitalherabsetzung (vollständig oder teilweise), wenn den Gesellschaftern Gewinne zurückgezahlt werden, die zuvor einbehalten wurden.

Zusätzlich zur direkten Ausschüttung legt das Gesetz auch Situationen fest, in denen angenommen wird, dass eine Gewinnausschüttung stattgefunden hat – auch ohne formellen Beschluss.

🧾 Dies sind die 3 gesetzlichen Vermutungen, die zur Zahlung der IDU führen:1. Darlehen an den Eigentümer oder Gesellschafter

1. Darlehen an den Eigentümer oder Gesellschafter

Wenn das Unternehmen dem Eigentümer, Gesellschafter oder Aktionär ein Darlehen gewährt, gilt dies als ausgeschütteter Gewinn, außer wenn:

• Das Unternehmen im Kreditgeschäft tätig ist (z. B. Bank oder Kreditgenossenschaft), und
• Der Kredit 2 % des gesamten Kreditportfolios nicht übersteigt.

📌 Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt sind, wird IDU auf den geliehenen Betrag fällig. Bei Darlehen zwischen Gesellschaft und Gesellschafter muss nachgewiesen werden, dass es sich um ein echtes Geschäft handelt. Dies erfolgt durch eine ordnungsgemäße Dokumentation des Darlehens, da das Gesetz an dieser Stelle Gegenbeweise zulässt.

2. Fehlbetrag in der Kasse

Wenn der Fehlbetrag in der Kasse mehr als 10 % des in der Bilanz angegebenen Bestands auf dem Konto „Kasse“ beträgt, geht das Gesetz davon aus, dass dieser Betrag von den Gesellschaftern entnommen wurde. Dies entspricht der bekannten „überhöhten Kasse“ im Jahresabschluss.
➡️ Es wird IDU auf den Fehlbetrag erhoben.

3. Privatentnahmen oder private Nutzung von Vermögenswerten/Dienstleistungen

Wenn ein Gesellschafter oder Eigentümer:

• Geld aus dem Unternehmen entnimmt und es nicht zurückzahlt, oder
• Unternehmensgüter oder Dienstleistungen für private Zwecke nutzt (z. B. Fahrzeuge, Immobilien, Personal), oder
• Das Unternehmen persönliche Ausgaben für den Gesellschafter oder dessen Familie übernimmt (z. B. Schule, Gesundheit, Urlaub),

📌 Dann gilt dies als Sachdividende und unterliegt der IDU.

💡 Zusammenfassung: Auch wenn offiziell keine Dividenden ausgeschüttet werden, betrachtet der Staat die private Nutzung von Unternehmensressourcen als Gewinn – und erhebt die IDU.

4. Wie hoch ist der Steuersatz der IDU?

Der Steuersatz der Steuer auf Dividenden und Gewinne (IDU) hängt davon ab, ob du in Paraguay oder im Ausland wohnst:
📍 Wenn du in Paraguay wohnst:
Der Satz beträgt 8 % auf den erhaltenen Betrag.
🌍 Wenn du im Ausland wohnst:
Der Satz beträgt 15 %.
💡 Dieser Prozentsatz wird auf den gesamten ausgeschütteten Gewinn oder die Dividende angewendet.

5. Wann wird die IDU gezahlt?

Die IDU wird fällig, sobald das Unternehmen Gewinne ausschüttet oder eine der gesetzlichen Vermutungen (siehe Punkt 3) zutrifft.
📌 Die Steuer wird nicht von dir persönlich an das Finanzamt gezahlt, sondern:

• Das Unternehmen berechnet die IDU,
• Zieht den Steuerbetrag automatisch von deinem Anteil ab, und
• Führt ihn direkt an die Steuerbehörde ab.

🧾 Beispiel:
Wenn dir G. 100.000.000 an Dividenden zustehen und du in Paraguay wohnst, erhältst du G. 92.000.000 ausgezahlt, weil das Unternehmen bereits G. 8.000.000 (8 %) für die IDU einbehalten hat.
Wenn es sich um eine der Vermutungen handelt, z. B. wenn ein Eigentümer eines Einzelunternehmens Unternehmensmittel für private Zwecke nutzt, trägt das Unternehmen in der Regel die Steuerlast. In diesem Fall wird die IDU auf einen Bruttobetrag berechnet, der den Steueranteil mit einschließt.